21. AO Trauma Homburger Beckenkurs Teil 1 – Grundlagen der Becken- und Acetabulumchirurgie

Homburg, 14.–16. Juni 2023

Tim Pohlemann, David Osche

Der Homburger Beckenkurs blickt auf eine lange Historie zurück – in diesem Jahr findet der Kurs zum 21. Mal unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Tim Pohlemann statt.

Das Kursprinzip ist so angelegt, dass sich Basis- und Masterkurse im Lauf der Jahre abwechselten, sowohl im nationalen als auch im internationalen Bereich.

Der AO Trauma Beckenkurs vermittelte in diesem Jahr grundlegende theoretische und praktische Kenntnisse zur Diagnostik, Klassifikation, Entscheidungsfindung und Therapie von Beckenring- und Acetabulumfrakturen. Zur Einführung in die Materie standen anerkannte Experten zur Verfügung.

Das erste Online-Modul startete bereits am 17. Mai 2023 und fand bei den 56 Teilnehmern großen Anklang. Hier wurden grundlegendes Wissen auf dem Gebiet der Beckenring-, und Acetabulumchirurgie vermittelt.

Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte Prof. Dr. Tim Pohlemann und Dr. David Osche die Teilnehmer in der Kreisstadt des Saarpfalz-Kreises zum Präsenz-Teil des Kurses.

Im Verlauf des 1. Kurstages hatten die Teilnehmer Gelegenheit in gezielten, fallbezogenen Diskussionen über Entscheidungen zum komplexen Beckentrauma und deren Behandlungssequenzen zu diskutieren und bei den Klassifikationsübungen am Beckenring dieses Wissen zu vertiefen.

Der 2. Kurstag wurde von Professor Pol M. Rommens mit einem besonderen Vortrag „35 Jahre Becken- Acetabulumchirurgie: Empfehlungen an die kommende Generation“ eröffnet.

Mit dem anschließenden Transfer in die Anatomie begann der praktische Teil Parcours I zu den Themen invasiver und nicht-invasiver Notfallmaßnahmen an Modellen.

Im zweiten Teil des Parcours können die Teilnehmer in Kleingruppen an Körperspenden unterschiedliche operative Notfallmaßnahmen am Beckenring unter Anleitung der Instruktoren durchführen.

Die praktischen Übungen im WetLab sind ein wertvoller Teil des Kurses und werden von den Teilnehmern durchgängig als besonders wertvoll beschrieben.

Im weiteren Verlauf trafen sich die teilnehmenden Ärzte und das Expertenteam mit den Teilnehmern aus dem OP-Pflege-Kurs, um über Themen der Bildgebung und Klassifikation bei Acetabulumfrakturen sowie über intraoperative Komplikationsmöglichkeiten zu diskutieren.

Die teambildende Maßnahme des Kurskonzeptes ist historisch gewachsen und wird von den teilnehmenden Ärzten als auch der OP-Pflege sehr geschätzt.

Den Ausklang des 2. Kurstages wurde mit dem 3-stündigen Parcours II zum Thema Präparation abgeschlossen.

Später am Abend, während des Kursdinners, bedankte sich Tim Pohlemann bei Pol Rommens für dessen Einsatz in der Becken- und Acetabulumchirurgie und für seine jahrelange Unterstützung innerhalb der AO.

Am 3. Kurstag wurden hauptsächlich weitere praktische Übungen in der Anatomie mit einem Überprüfungs- und Trainingsparcours durchgeführt.

Aus dem Überprüfungsparours gingen vier Gewinner hervor – wir gratulieren von Herzen.

Mit der Auflösung von Teilnehmerfragen innerhalb der Schlussdiskussion konnte der 21. Homburger Beckenkurs erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Die Lernziele des Kurses zu Diagnostik und Entscheidungsfindung, Techniken der Notfallversorgung und Osteosynthese sowie Acetabulumfrakturen und Beckenringosteosynthesen wurde den Teilnehmern erfolgreich mitgegeben und wir hoffen, dass die Ziele umfangreiche Anwendung finden.

Teilnehmer Oberarzt Malte Rüdiger des St. Antonius Krankenhauses in Köln äußerte sich abschließend zum Kursverlauf mit den Worten: "Der Homburger AO Beckenkurs ist ein besonderer Kurs, seinen guter Ruf hat er zurecht. Hier wird im schönen Saarland sehr viel Wissen für den Alltag in einem Traumazentrum vermittelt und gleichzeitig ist der Kurs äußerst praktisch orientiert! Von der ersten Minute bis zum Schluss ist das Event durchgetaktet, die Vorträge sind lehrreich, die sogenannte Fireside sehr spannend und die praktischen Teile sind sehr nah an der Realität! Die Faculty als auch die Organisator*Innen haben einen direkten Draht zu den Teilnehmern, man fühlt sich schnell wie zu Hause!"